- Wärmewende
Großwärmespeicher im Fernwärmenetz
20.000 Kubikmeter-Speicher für erneuerbare Energien in Heidelberg

- Das Heidelberger Fernwärmenetz versorgt rund 5.700 Gebäude. Aktuell stammen 75 Prozent der Wärme aus Mannheim, 25 Prozent werden in eigenen Anlagen erzeugt.
- Bis 2030 soll die Wärme weitestgehend CO2-frei und bis 2035 sogar vollständig klimaneutral geliefert werden.
- Ein wichtiger Schritt dafür war der Bau des „Energie- und Zukunftsspeichers“. Mit einem Speichervermögen von 20.000 Kubikmetern macht er die Entkopplung von Wärmeerzeugung und -bezug möglich.
Ein gut ausgebautes Fernwärmenetz ist der Grundstein für eine erfolgreiche Wärmewende. Wird der Anteil erneuerbarer Energieträger im Netz erhöht, erreichen diese automatisch alle angeschlossenen Gebäude. Deshalb ist die Dekarbonisierung des Fernwärmenetzes ein zentraler Bestandteil der Heidelberger Energiekonzeption 2020/30.
Erste Schritte wurden mit dem Bau eines eigenen Holzheizkraftwerks in Pfaffengrund getan. Dieses ging 2013 in Betrieb und wird mit Grünschnitt und Landschaftspflegematerial aus maximal 75 Kilometern Entfernung befeuert. Das Heizkraftwerk produziert 14 Prozent der Wärme im Heidelberger Netz und spart jährlich 30.000 Tonnen CO2.
Neben dem Holzheizkraftwerk betreiben die Stadtwerke Heidelberg sechs Blockheizkraftwerke; zwei davon werden mit Erdgas, vier mit Biomethan betrieben. Um auch in Zukunft sicher mit Biomethan versorgt zu sein, beteiligt sich der Energieversorger an einer Biomethan-Aufbereitungsanlage.
Seit 2023 ergänzt eine innovative Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (iKWK-Anlage) mit drei großen Luft-Wasser-Wärmepumpen sowie eine Power-to-Heat-Anlage die bestehenden Erzeugungsanlagen. Die iKWK-Anlage ermöglicht, flexibel auf Schwankungen im Stromnetz zu reagieren und zu seiner Stabilisierung beizutragen. Bei zu hohen Strommengen wandelt ein elektrischer Wärmeerzeuger den Strom in Wärme um.
20.000-Kubikmeter-Pufferspeicher für mehr erneuerbare Energien im Netz
Der „Energie- und Zukunftsspeicher“, liebevoll auch Thermoskanne genannt, hat 2020 seinen Betrieb aufgenommen. Seitdem erleichtert der 55 Meter hohe Turm die Integration erneuerbarer Energie in die Wärme- und Stromversorgung. Strom beispielsweise, der an sonnen- oder windreichen Tagen im Überfluss erzeugt wird, kann in Wärme umgewandelt und hier zwischengespeichert werden. Gemeinsam mit der neuen iKWK-Anlage steigt somit die Flexibilität der Energiesysteme.
Ein Wärmespeicher als Aushängeschild der Energiewende
Der Speicher soll nicht nur einen technischen Nutzen erfüllen: Die imposante Gebäudehülle aus tausenden beweglichen Glasplättchen zeigt, dass Bauwerke der Energiewende nicht versteckt werden, sondern selbstbewusst in ihre Umgebung eingebunden werden können. Auf dem Turm befindet sich eine Aussichtsplattform mit Gastronomie, sodass die Besucherinnen und Besucher den Wandel zu einer grünen Wärmeversorgung hautnah erleben können.
Technische Daten
Technologie | Holzheizkraftwerk, BHKWs, Wärmespeicher, innovative Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit Großwärmepumpen und Power-To-Heat-Anlage |
Erzeugte Wärmemenge | 600 Mio. Kilowattstunden |
Anteil erneuerbarer Energien | 25 Prozent, 50 Prozent CO2-freie Wärmeerzeugung |
Anzahl der Anschlüsse | 5.700 |
Konzeption und Betrieb | Stadtwerke Heidelberg |
Für mehr Informationen:
Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
